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Leseratten und Bücherwürmer

Mein absoluter Tipp für dieses graue Wetter: „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“

Nach langer Abstinenz bedingt durch meine Hausarbeitenphase habe ich nun endlich wieder Zeit und auch Muse, wieder mehr für meinen Blog zu schreiben. (Meine Finger taten die letzen Wochen vom vielen Tippen wirklich teilweise weh und vor lauter Forschungsliteratur war mir nicht mehr nach viel Anderem außer Schlafen und Essen.) So viel zu meinem Alltag die letzen Wochen, aber jetzt habe ich erst einmal wieder etwas Freizeit und vorallem habe ich mein Leben wieder! *Sehrglücklich*

Und zur Feier des Tages wollte ich hier eines der Bücher vorstellen, die ich noch zu Ende lesen konnte, bevor ich mich nur noch mit schnöder, öder und langweiliger Literatur zubeschäftigen. Es handelt sich um „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ von Rachel Joyce. (Ich kaufe oft Bücher von der Bestsellerliste, auch wenn mich der Titel nur wenig anspricht. So war es auch in diesem Fall.) Vorne weg: Rachel Joyce hat noch ein weiteres Buch geschrieben, aufbauend auf dieser Geschichte, allerdings aus einer komplett anderen Perspektive.

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Zum Buch: Ich habe die Hardcover-Ausgabe gekauft, das Taschenbuch ist aber für ca zehn Euro zu haben. Im Hardcover hat das Buch 378 Seiten, die voller Gefühl stecken.

Zur Geschichte: Erzählt wird aus Harold Frys Leben, seinen Familienumständen und seiner Arbeit, die er gewissenhaft und zufrieden erledigt. Bis zu dem Tag an dem er einen Brief von seiner ehemaligen Arbeitskollegin Queenie erhält. Sie ist im Norden Englands in einem Hospiz und wartet auf ihren Tod, zuvor wollte sie sich verabschieden. Danach schreibt Harold eine Antwort und will sie zum Briefkasten tragen. Aber stattdessen läuft er einfach los und läuft komplett durch ganz England um Queenie am Leben zu halten. Auf seiner Reise trifft er unterschiedlichste Leute, die von seiner Geschichte und seiner Idee begeistert sind und sich von seiner Sicht der Dinge inspirieren lassen. Harolds Frau Maureen leidet zuerst sehr unter der Reise, die ihr Mann plötzlich und ohne Vorwarnung zu einer anderen Frau antritt. Sie versteht nicht, wieso er so handelt. Vieles ist in der Ehe der beiden schief gelaufen und nun deken beide über ihr Leben und ihre Fehler nach. Nachdem Harolds bei Queenie angekommen ist und sie gesehen hat, spricht er mit Maureen. Sie verstehen einander nun mehr und kommen sich wieder näher.

Bevor ich zu meiner Meinung zum Buch komme, noch ein schöner Satz aus dem Buch:

„Er (Harold) maß die Entfernung nicht mehr in Kilometern, sondern in Erinnerungen.“ – Rachel Joyce, Die unwahrscheinliche Pligerreise des Harold Fry

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Ich muss gestehen, so schrecklich umgegangen bin ich noch nie mit einem Buch. Mittlerweile ist es voller Eselsohren, markierter Stellen und Tränenflecken, weil ich mitten im Zug angefangen habe, zu weinen. Die Einsichten Harolds über das Leben und die Fähigkeit, andere Menschen zu begeistern, hat mich komplett mitgerissen. Dieses Buch war eine totale Überraschung, wirklich! (Ich habe bisher auch vielen meiner Freunde und auch meiner halben Familie dieses Buch aufgedrängt, einfach nur, weil das Buch es verdient hat, gelesen zu werden.) Also, kauft es euch, es lohnt sich. Bislang war niemand enttäuscht von meiner Empfehlung!

Von Maren

27 - Kunsthistorikerin, Literaturwissenschaftlerin und Kulturliebhaberin - Baden-Württemberg und Kanton Solothurn (Schweiz)
Obwohl ich früher die Wanderurlaube nur wegen der Reitstunde mochte, zieht es mich heute regelrecht in die Berge.

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